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Digitale Transformation im Mittelstand

Die Digitalisierung ist mehr als nur analoge Prozesse in digitale Form zu bringen. Der Technologische Wandel wirkt sich unmittelbar auf die Art und Weise aus, wie wir miteinander kommunizieren, arbeiten und welche Ansprüche wir an Produkte und Dienstleistungen haben. Daher ist es für kleine und mittelständische Unternehmen wichtig, diese Transformation ganzheitlich zu betrachten, um auch morgen am Markt bestehen zu können.

Exponentielle Technologieentwicklung

Haben Sie das Gefühl, dass sich Dinge um Sie herum in rasender Geschwindigkeit verändern? Das Gefühl trübt Sie nicht. Die Technologieentwicklung schreitet tatsächlich exponentiell voran, d.h. in einer steilen Kurve nach oben. Begleitet wird sie vom Auftreten disruptiver Technologien. Das Smartphone ist so ein Beispiel. Apple hat mit der Erfindung des iPhones nicht nur den Marktführer Blackberry vom Markt gefegt, sondern auch grundlegend unser Kommunikationsverhalten verändert und völlig neue Geschäftsmodelle möglich gemacht. Ähnliche Wirkung hatte die Erfindung des Buchdrucks, der Dampfmaschine und die Nutzbarmachung von Elektrizität.

Wird die technologische Entwicklung irgendwann stagnieren?

Ohne äußere Einwirkung wahrscheinlich nicht. Denn die Erfindung der einen Technologie macht Innovationen an anderer Stelle möglich, was ein Grund für die Geschwindigkeitszunahme ist. Auch Marktmechanismen spielen eine große Rolle.

Community, Vernetzung und Plattformen

Neue Technologien und die weltweite Vernetzung wirken sich stark auf die Art und Weise aus, wie wir miteinander leben, arbeiten und wirtschaften. Teams können sich aus Menschen zusammensetzen, die an unterschiedlichen Orten der Welt sitzen. Über soziale Netzwerke vernetzen sich Menschen auf sehr einfache Art und Weise miteinander. Auf Plattformen werden Dienstleistungen und Produkte angeboten und können miteinander getauscht oder geteilt werden (z.B. Carsharing). Produkte werden nach den Bedürfnissen der Kund*innen ausgerichtet oder direkt mit ihnen zusammen entwickelt (z.B. Software).

Kurzum: Eine Virtuelle Community ist entstanden, die über (geografische) Grenzen hinweg immer selbstverständlicher miteinander agiert.

Führung 4.0 und neues Mindset

Dieses Selbstverständnis, sich als Teil eines Netzwerkes bzw. einer Community zu verstehen, führt zu einer Veränderung von Führung. Statt starrer Hierarchien gilt es immer stärker, die vorhandenen Kompetenzen der Belegschaft bestmöglich zu nutzen und zu fördern.

Apple-Gründer Steve Jobs sagte einmal: "Es macht keinen Sinn, kluge Köpfe einzustellen und ihnen dann zu sagen, was sie zu tun haben. Wir stellen kluge Köpfe ein, damit sie uns sagen, was wir tun können."

Es gilt also für eine erfolgreiche Digitale Transformation die Unternehmenskultur zu verändern. Dazu gehören neue Arbeitsformen (Arbeiten 4.0, New Work) genauso wie eine veränderte Auffassung von Führung, die u.a. mehr Verantwortung in die Hände der Angestellten legt (z.B. Enabler, kollegiale Führung, Servant Leadership).

Automatisierung von Prozessen und Vernetzung

Digitalisierung? Darunter hat man früher vor allem die Automatisierung von Prozessen verstanden. Auch heute besteht ein wesentlicher Teil der Digitalisierungsprojekte aus der Frage, wie die von Menschen ausgeführten Routineaufgaben von Software oder Robotern erledigt werden könnten. Der Zusatz 4.0 markiert dabei einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung der Digitalisierung: Die Vernetzung. Nicht nur von Menschen, sondern auch von Maschinen.

Daten, Daten, Daten

In einer digitalen Welt tritt das Thema Daten zwangsläufig auf den Plan. Nie zuvor war es so einfach Daten zu erheben. Jedoch haben wir auch noch nie zuvor so viele Daten gehabt. Ohne ein entsprechendes Datenmanagement sowie Kompetenzen beim Umgang, der Analyse und Interpretation werden Daten schnell zu Friedhöfen und können auch ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Data Science, Data Engineering und Künstliche Intelligenz

Das gilt auch für kleine und mittelständische Unternehmen, die sich die Potenziale von Daten zu Nutze machen sollten: für Marktprognosen, für die Pflege ihrer Maschinen, für Zielgruppenanalysen uvm. Dazu ist es notwendig die Daten richtig zu erheben, um sie dann entsprechend zu strukturieren. Denn nur dann ist auch der Einsatz einer Künstlichen Intelligenz (KI) möglich.

Datenschutz und Sicherheit

Auch der Datenschutz und die Datensicherheit stellen eine große Herausforderung für KMUs dar. Hier gilt der Grundsatz "Security by Design" besonders, denn wer schon beim Aufbau der IT-Struktur alle relevanten Sicherheitsmaßnahmen beachtet, hat später nicht das Nachsehen.

Innovation, Unternehmenstrategien und neue Geschäftsmodelle

Einen ebenso großen Einfluss hat die Digitalisierung auf Unternehmensstrategien und Geschäftsmodelle. Durch neue Technologien wie dem Smartphone eröffnen sich Möglichkeiten, die früher nicht denkbar gewesen wären. Ja, diese neuen Wege können sogar alte Geschäftsmodelle verdrängen. Daher sollten Unternehmensstrategie und Geschäftsmodell auf ihre Zukunftsfähigkeit geprüft und Räume für Innovationen eröffnet werden.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Thema der Digitalen Transformation, sondern zieht sich durch den gesamten Wirtschaftssektor. Egal ob es um GreenIT, erneuerbare Energien, zirkuläre Wirtschaft oder andere Dinge geht. Die Digitalisierung kann hier wertvolle Arbeit leisten, indem sie zum Beispiel aufwendige Prozesse (z.B. Lademanagement von Akkus) vereinfacht.

Nachhaltigkeit ist aber auch in einem anderen Kontext zu sehen. So gilt es Veränderungen und Prozesse im Unternehmen nachhaltig zu etablieren. Es nützt wenig, wenn Mitarbeiter*innen Workshops oder Seminare besuchen und die Inhalte am Ende nicht im Unternehmen ankommen. Nachhaltigkeit findet also auf allen Ebenen statt.

Agilität, Flexibilität und Iteration

Um sich der zunehmenden Veränderungsgeschwindigkeit am Markt anpassen zu können, werden auch agile Organisationsformen immer interessanter für Unternehmen. Hier gilt es starre Strukturen so aufzulösen, dass aufkommende Herausforderungen möglichst schnell mit internen und externen Know-how bewältigt werden können.

Wichtig dabei ist auch die sogenannte Iteration. Fortschritt in einer komplexen Welt ist keine lineare Entwicklung, sondern erfordert eine stetige Überprüfung der Ziele sowie der Umsetzung in Form von Wiederholung. Man tastet sich an die Zukunft quasi Schritt für Schritt heran.

Das erfordert ein ganzheitliches Verständnis aller Mitarbeitenden und Führungskräfte über die stetige Weiterentwicklung des Unternehmens.

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