Direkt zum Inhalt
Sensorik

Frische Luft im Friseursalon "Wunderschön" - Mit Sensorik gegen Corona

Sensoren messen die Luftqualität: Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kiel entwickelt für den Friseursalon Wunderschön ein Szenario zur Raumluftüberwachung.

  • Friseursalon Wunderschön
  • 4 Mitarbeitende
  • Friseurhandwerk
  • Transferprojekt

Der regelmäßige Friseurbesuch ist bei den meisten Menschen fest eingeplant. Nach der Wiedereröffnung der Salons nach dem ersten Lockdown hatten die Friseure einen enormen Zulauf, weil die Menschen endlich wieder zum Friseur wollten und konnten. So auch beim Salon Wunderschön in Lübeck. Aber die Unsicherheit der Kunden war spürbar. Gerade das Thema Lüften wurde von vielen Kunden angesprochen. Wird auch wirklich genug gelüftet? – so eine häufige Frage. Für Frau Andrea Görtzen ein Dilemma. Schließlich kann man nur betonen, dass man lüftet, es gibt aber keinen sichtbaren Beweis dafür.

Das ist nun anders: Im Fenster des Salon Wunderschön steht ein Yoga-Frosch mit Maske und einer kleinen weißen Box auf dem Kopf. Bei der kleinen weißen Box handelt es sich um einen Sensor, der regelmäßig den CO2-Gehalt, die Feuchtigkeit und die Temperatur der Luft misst. Alle Daten werden in einem Dashboard gesammelt und visualisiert. So können die Mitarbeiterinnen im Salon jederzeit sehen, wann wieder gelüftet werden sollte. Durch das auf Basis dieser Daten entwickelte Lüftungskonzept ist eine ausreichende Frischluftversorgung garantiert und die Kundinnen und Kunden des Salons fühlen sich gut aufgehoben.

Warum ist die Messung wichtig?

Befinden sich ein oder mehrere Personen in einem Raum, wird ohne geeignete Lüftung die Luft verbraucht. Der Mensch merkt dies erfahrungsgemäß erst spät, beispielsweise wenn die Leistungsfähigkeit sinkt oder wenn jemand von außen in einen schlecht belüfteten Raum kommt. Wirksames Lüften stellt dabei eine Herausforderung dar. Wobei zwei Fragen immer wieder gestellt werden:

  • Wann muss gelüftet werden?
  • Wie lange muss gelüftet werden?

Da der Verbrauch auch von der Anzahl der Personen abhängt, ist ein geeignetes objektives Maß zum Lüften wichtig. Der CO2-Gehalt sollte gemäß von Richtlinien den Wert von 2000 ppm nicht dauerhaft überschreiten - idealerweise permanent unter 1000 ppm liegen. Gemäß Umweltbundesamt „zeigt eine CO2-Konzentration im Innenraum kleiner 1000 ppm unter normalen Bedingungen einen hygienisch ausreichenden Luftwechsel an. Aerosole verteilen sich insbesondere in geschlossenen Innenräumen schnell im gesamten Raum. Regelmäßiges Lüften durch Stoß- und Querlüften oder über Lüftungstechnik in den Räumen kann das Risiko einer Infektion deutlich reduzieren."

Der CO2-Wert ist dabei ein gutes Maß, um die richtige Lüftung zu unterstützen. Die Messwerte werden in sogenannten Dashboards angezeigt, welche sich über eine Website z.B. auf einem Tablet oder Smartphone darstellen lassen. Auch lassen sich damit Nachrichten verschicken, wenn die Werte die zuvor eingestellten Grenzwerte überschreiten. Damit die Sensoren einfach und flexibel ausgebracht werden können, kommt eine neue Funktechnologie für das Internet der Dinge LoRaWAN zum Einsatz.

Ansprechpartner

Marco Cimdins
Marco Cimdins Vernetzung und Ortung