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Digitaler Zwilling

Stromverbrauch nachhaltiger gestalten – Die Produktion sukzessive auf den Digital Twin vorbreiten

Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit ist für Unternehmen in der Produktion und Industrie oft eine herausfordernde Aufgabe. Besonders in energieintensiven Branchen wie der Beschichtungsindustrie gilt es, innovative Lösungen zu finden. Aalberts, ein mittelständisches Unternehmen aus Schleswig-Holstein hat sich dieser Herausforderung gestellt und gemeinsam mit dem Mittelstand-Digital Zentrum die Energieströme der eigenen Produktion in den Blick genommen, um nachhaltige Veränderungen umzusetzen und die Produktion für den Digital Twin vorzubereiten.

  • Aalberts
  • 50 Mitarbeitende
  • Energiedatenmanagement
  • Digitaler Zwilling

Der Ausgangspunkt: Nachhaltigkeitsziele und hoher Stromverbrauch

Nachhaltigkeit ist in der Beschichtungsbranche von zentraler Bedeutung, da die Produktion traditionell mit einem hohen Energieverbrauch verbunden ist. Um den ökologischen Fußabdruck der Produktion zukünftig zu verringern, wollte Geschäftsführer Johannes Rieckmann die Effizienz steigern und das Thema Energieverbrauch angehen. Doch wie setzt man an?

Drei Ansatzpunkte für mehr Nachhaltigkeit

Um die Herausforderungen systematisch anzugehen, wurden die Energieströme des Unternehmens in drei Bereiche analysiert:

  1. Nachhaltigere Stromerzeugung durch erneuerbare Energien.
  2. Reduzierung des Stromverbrauchs, insbesondere durch Optimierung der Prozesse und Geräte.
  3. Verwertung von Produktionsabfällen, wie zum Beispiel die Nutzung von Abwärme aus Kühlsystemen.

Besonderes Potenzial zeigte sich im zweiten Bereich: der Reduzierung des Stromverbrauchs.

Für die Analyse und Optimierung des Stromverbrauchs holte sich das Unternehmen Unterstützung vom Mittelstand-Digital Zentrum Schleswig-Holstein. Eine entscheidende Grundlage für den Erfolg war die bestehende Datengrundlage: Bereits seit 2014 werden Energiedaten mithilfe von Sensorik erfasst. Diese umfassenden Daten boten die Basis für detaillierte Analysen und Simulationen.

Durch das Fachwissen des Zentrums zu Datenanalyse wurden die Produktions- und Energiephasen abgeglichen, um Verbraucher mit besonders hohem Strombedarf zu identifizieren. Durch statische Analyseverfahren und der externen Perspektive durch das Zentrum konnten einzelne Verbraucher identifiziert werden. Anhand verschiedener Kriterien hat sich eine Vakuumpumpe als besonders energieintensiv herausgestellt.

„Das Team des Mittelstand-Digital Zentrums brachte nicht nur Fachwissen mit, sondern auch einen frischen Blick von außen. Das hat uns geholfen, neue Perspektiven und Lösungen zu finden,“ berichtet Johannes Rieckmann begeistert.

Konkrete Lösungen und nächste Schritte

Basierend auf den Analysen wurden Alternativen für die energieintensive Vakuumpumpe gesucht. Durch den Einsatz moderner Technologien, die nur ein Zehntel des bisherigen Stroms verbrauchen, lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen. Diese Lösung senkt nicht nur die Kosten, sondern trägt auch dazu bei, die Produktion nachhaltiger zu gestalten.

Die Integration der neuen Technologie in die bestehenden Produktionsabläufe erfordert jedoch weitere Planung. Dabei gilt es, die Kompatibilität mit bestehenden Maschinen zu prüfen und mögliche Umstellungen in den Herstellungsprozessen nach Möglichkeit zu vermeiden. Um zukunftsweisend Daten für einen möglichen Digital Twin bereit zu stellen, sollte eine neue Pumpe ebenfalls detaillierte Telemetrie-Daten liefern können. Mit dem der Expertise des Zentrums konnte Aalberts die eigenen Anforderungen an ein System definieren und so eine passende Pumpe finden.

Zusätzlich konnten das Unternehmen neue Ideen gewinnen, wie Energie in Form von Abwärme der Kühlanlagen genutzt werden könnte. „Wir haben erste Ideen, wie wir diese Energiequelle erschließen können, aber uns fehlen derzeit noch die notwendigen Daten,“ erklärt der Geschäftsführer.

Fazit: Nachhaltigkeit als kontinuierlicher Prozess

Mit systematischer Analyse und einer guten Datenbasis konnte das Unternehmen erste Schritte zu einem nachhaltigeren Energiemanagement gehen. Mit einer klugen Kombination aus Daten, Technologie und Innovationsgeist macht sich das Unternehmen auf den Weg, einen Digital Twin seiner Produktion zu erstellen und seine Energie deutlich nachhaltiger zu nutzen.

Vorteile für das Unternehmen auf einen Blick:

  • Erfahrungsaustausch zu Energiedatenmanagement
  • Vorschläge für die Energiedatenanalyse
  • Fachwissen für Digital Twin-Vorbereitung