Schichtplanoptimierung: Schichten jonglieren mit digitaler Unterstützung
Die Arbeit im Schichtbetrieb kann herausfordernd sein. Gerade der Wechsel zwischen Nacht und Tagschichten stellt Mitarbeitende immer wieder vor die Herausforderung, den eigenen Tagesablauf umzustellen. Schichtpläne im Mehrschichtsystem müssen daher mit viel Bedacht geschrieben werden, damit die Mitarbeitenden den Belastungen gewachsen sind und im Unternehmen engagiert mitarbeiten wollen. Bei der Nissen Plast GmbH in Tönning werden Dienstpläne von den Schichtleitern geschrieben, wie bei vielen anderen Unternehmen in der Industrie. Sie kennen ihre Teams und die Besonderheiten der Kollegen und Kolleginnen gut und haben so den besten Überblick über die Einsatzmöglichkeiten.
„Grundsätzlich funktioniert unser bestehendes System sehr gut. Wenn jedoch Mitarbeitende krank werden oder im Urlaub sind oder neue Mitarbeitende dazu kommen, dann müssen die Pläne neu erstellt werden“, erklärt Marcel Harms, Betriebsleiter von Nissen Plast. Der Mittelständler aus Tönning stellt mobile Absturzsicherungen, Baken und Leuchten für die Sicherung von Baustellen her. Das Neuschreiben oder Anpassen der Dienstpläne kostet im Arbeitsalltag viel Zeit. Außerdem werden die Pläne oft nur für einen kurzen Zeitraum wie 4-6 Wochen geschrieben und es kann zu Fehlern kommen: „Wir wollten herausfinden, ob wir durch eine digitale Lösung Unterstützung bekommen und unsere Schichtpläne optimieren können.“
Gemeinsam mit Henrik Horst vom Mittelstand-Digital Zentrum Schleswig-Holstein hat sich das Unternehmen daher mit den Möglichkeiten der Dienstplanoptimierung mit digitaler Unterstützung auseinandergesetzt: „Die Schichtpläne des Unternehmens haben komplexe Anforderungen. Dafür braucht es dann bestimmte Software, die die unterschiedlichen Ansprüche miteinander kombiniert und den Dienstplan so möglichst optimal für die Mitarbeitenden erstellt.“ So gibt es feste Gruppen, in denen die Mitarbeitenden zusammenarbeiten, die unterschiedlichen Fähigkeiten und Qualifikationen mitbringen. Die Maschinen des Mittelständlers werden in einem drei-Schicht-System bedient und bei der Erstellung der Schichtpläne soll zusätzlich noch auf die Wünsche der Mitarbeitenden geachtet werden. „Für uns wäre es hilfreich, wenn wir langfristiger Pläne machen könnten, in die wir dann einen Wechsel in der Mitarbeitenden einfach einfügen können, ohne dass die Dienstpläne komplett umgestellt werden“, erläutert Marcel Harms die Herausforderung. Im Zentrum findet das Unternehmen Unterstützung: Mit einer Machbarkeitsanalyse konnten zunächst die Anforderungen an eine digitale Lösung festgelegt werden. Das Unternehmen weiß nun, dass der eigene Dienstplan durch eine digitale Lösung unterstützt werden kann und welche konkreten Anforderungen bestehen, wenn es sich auf die Suche nach einer Lösung macht.
Auch eine prototypische Umsetzung einer digitalen Unterstützung bot dabei nochmal andere Blicke auf die Schichtpläne und auf die Mitarbeitenden des Unternehmens. Es zeigte sich ganz deutlich, dass eine personelle Aufstockung der Maschinenbediener erforderlich für einen reibungslosen Ablauf ist. „Krankheits- und Urlaubszeiten können wir derzeit ganz gut mit Überstunden abdecken. Eine generelle Betrachtung mit der Software zeigt uns, wo wir noch weiter optimieren können. Das hilft uns bereits jetzt enorm“, freut sich Marcel Harms über den ersten Einblick. Durch die Zusammenarbeit mit dem Mittelstand-Digital Zentrum hat das Unternehmen hilfreiche Anregungen mitnehmen können und ist nun bereit für weitere Digitalisierungsschritte.
- Allgemeine Einblicke auf die Mitarbeitenden
- Geklärte Anforderungen an ein Tool zur Dienstplanung und Dienstplanoptimierung