Das Innere nach Außen kehren
Seit über 70 Jahren baut das Unternehmen Hugo Rost & Co. GmbH aus Kiel bereits 2D- und 3D Röntgengeräte. Neben Röntgenverfahren in der Industrie ist der Blick auch auf innovative Techniken und Einsätze im medizinischen Bereich ausgerichtet. Gemeinsam mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Schleswig-Holstein hat sich das Unternehmen intensiv mit Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) auseinandergesetzt, um deren Potenzial für die Entwicklung neuer medizinischer Geräte auszuloten.
„Wir wollten einen Überblick bekommen, was bereits technisch möglich ist. Bei der Entwicklung von medizinischen Geräten gilt es engmaschig Regulatorikanforderungen zu beachten. Wenn wir Innovationen vorantreiben wollen, denken wir verschiedene Features der Geräte schon früh im Prozess mit“, erklärt Dr.-Ing. Gerd Mikolajczyk von Hugo Rost. Gemeinsam mit seinen Kollegen hat er sich bei Stefan Weidemann vom Zentrum Schleswig-Holstein Anregungen und konkrete Impulse im Bereich Augmented und Virtual Reality geholt.
Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) sind Technologien, die digitale Inhalte in unsere Wahrnehmung integrieren oder vollständig digitale Umgebungen schaffen. AR erweitert die reale Welt, indem digitale Elemente wie Bilder, Text oder Animationen in Echtzeit in das Sichtfeld des Nutzers eingeblendet werden. Nutzende tragen eine Brille, durch welche sie die reale Welt weiterhin sehen können. Gleichzeitig werden ihnen virtuelle Grafiken und Bilder eingeblendet, Auf dieser Grundlage werden digitale Inhalte überlagert und interaktiv in die reale Welt eingebettet. Etwas anders ist es hingegen bei Virtual-Reality-Brillen (VR-Brillen): Hier wird den Nutzenden ausschließlich eine virtuelle Welt angezeigt, die durch 360 Grad-Aufnahmen oder eine dreidimensionale Modellierung erstellt wird. Das bietet sich vor allem für die virtuelle Begehung von Konstruktionsdaten oder Bauplänen an.
In der Digitalen Fabrik hatten die Mitarbeitenden von Hugo Rost die Möglichkeit beide Technologien auszuprobieren und innovative Ideen und Wissen für die eigenen Produkte mitzunehmen. „Bei unserem Besuch konnten wir die AR- und VR-Brillen ausprobieren und testen, was damit vielleicht auch für uns möglich ist. Es war hilfreich die Technik selbst einmal zu verwenden. So können wir für unsere Anwendungsfälle weiterdenken“, freut sich Dr.-Ing. Gerd Mikolajczyk.
Anschließend blieb es nicht nur bei theoretischen Überlegungen. Das Team von Hugo Rost konnte mit dem erworbenen Wissen eigenständig an einer ersten prototypischen Umsetzung arbeiten. Anstelle von menschlichen Probanden wurde tierisches Material tomographiert. Die gewonnenen Daten wurden anschließende verarbeitet, um sie in einer AR-Brille darzustellen. Die Projektion der 3D-Röntgenbilder mit der AR-Brille ermöglichte dann die Struktur und Details des Knochens genauer zu betrachten. Dabei zeigte sich nicht nur das Potenzial der Technologie, sondern auch, wie sich medizinische Bildgebung innovativ weiterentwickeln lässt.
Stefan Weidemann unterstützte das Hugo Rost-Teams dabei, eigene Konstruktionsdaten und Aufnahmen von CT-Röntgen-Bildern so aufzubereiten, dass sie in der AR-Brille nutzbar sind. Mit passenden Programmen und Einstellungen ist es möglich, die Bilder in einzelne Teile zu zerlegen und so mehr Details für Ärztinnen und Ärzte zu offenbaren. Bei der Neuentwicklung eines C-Bogen-Röntgengerätes können diese Ideen nun direkt mit einfließen. „Wir könnten uns gut vorstellen, die Bilder in einer AR-Brille zum Beispiel Chirurgen während der OP zur Verfügung zu stellen. Für uns war es sehr hilfreich die Technik auszuprobieren und Ideen anzudenken“, fasst Dr.-Ing. Gerd Mikolajczyk zusammen. Das Zentrum Schleswig-Holstein konnte hier als Transferpartner wichtigen Input für innovative Medizinanwendungen einbringen und neue Anstöße für das Unternehmen bieten.
Vorteile für das Unternehmen auf einen Blick:
- Austesten und Erleben von AR-/VR-Technologien
- Austausch zum innovativen Einsatz von AR-Technik
- Prototypische Umsetzung von Konstruktionsdaten in AR-Bilddaten
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