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Unternehmen erleben Digitalisierung in der Digitalen Fabrik

Mitglieder des Unternehmensverbandes Unterelbe-Westküste e.V. (UVUW) zu Gast beim Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kiel (M4KK).

Zielstrebig bewegt sich der Roboterarm nach unten, öffnet den Greifer, schnappt zu und bewegt sich in seine Ausgangsposition zurück. Ununterbrochen, ohne zu ermüden, ohne Fehler und ohne es langweilig zu finden. Eine kleine Bewegungssequenz, deren Programmierung nicht einmal fünf Minuten gedauert hat. Was dahinter steckt und wie niedrigschwellig der Einstieg in die Robotik sein kann, zeigt Prof. Bernd Finkemeyer vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kiel (M4KK) Unternehmensvertretern von der Westküste.

Über 20 Mitgliedsunternehmen des UVUW waren zu Gast in der Digitalen Fabrik in Kiel. An fünf Stationen konnte Robotik, Augmented Reality, Virtual Reality, digitaler Montageplatz und Condition Monitoring (permanente und regelmäßige Erfassung des Maschinenzustandes) erlebt und vor allem ausprobiert werden.

Robotik auch für KMU erschwinglich

Die Begeisterung von Bernd Finkemeyer springt schnell auf die Unternehmer über. Denn heute ist der Einsatz nicht mehr nur großen Unternehmen vorbehalten, auch im kleineren Mittelstand halten Roboter Einzug – wie Finkemeyer anhand von Projekten aufzeigt. So führt das M4KK gerade ein Projekt mit einem Mittelständler, der 30 Mitarbeiter*innen hat, zum Schleifen von Kristallen durch. Dabei steht für das Projektunternehmen nicht nur die Qualität der Kristalle im Vordergrund. Ebenso wichtig ist der zielgerichtete Einsatz von Kompetenzen der Mitarbeiter*innen, denn monotone und zeitraubende Arbeiten können hervorragend durch den Roboter durchgeführt werden und den*die Mitarbeiter*in entlasten, so dass er*sie sich anderen Aufgaben widmen kann.

Digitale Fabrik: Digitalisierung zum Anfassen

Bei Finkemeyer ist nicht nur Zuhören angesagt. Damit die Besucher*innen einen Eindruck bekommen, können sie selbst Hand anlegen und ausprobieren, Bewegungspfade des Roboters zu programmieren. Die Hemmschwelle ist gebrochen, die Fragen werden mehr, die Diskussion lebhafter und die ersten Ideen reifen in den Köpfen der Unternehmer*innen. „Ziel erreicht“, freut sich Ken Blöcker, Geschäftsführer des UVUW, der seine Mitglieder nach Kiel eingeladen hat. „Viele Unternehmen der Westküste sind bei der Digitalisierung schon sehr weit. Der Besuch heute half sich weiter inspirieren zu lassen, neue Anregungen und Ideen zu sammeln und miteinander in Kontakt kommen“, so Blöcker weiter.

Neues Entdecken und Innovationen fördern

Auch an den anderen Stationen findet ein reger Austausch statt. Bei Janina Hünerberg werden die Teilnehmer*innen mittels einer AR-Brille (Augmented Reality) angeleitet, etwas zusammenzubauen. „Das könnte ich für meine Monteure einsetzen“, kommt von einem Besucher und schon entwickelt sich ein konstruktiver Austausch über mögliche Einsatzszenarien, Hürden und Kosten.

Doch Digitalisierung ist mehr als nur der Einsatz von Technologie. Unternehmen müssen sich die Frage stellen, wie sie Innovationen ins Unternehmen bringen und wie sie den digitalen Wandel für ihr Unternehmen gestalten. Innovationsmanagement ist dafür ein ganz wesentlicher Baustein – wie Frederike Holdhof vom M4KK in ihrem Impulsvortrag zum Auftakt der Veranstaltung verdeutlicht. Digitale Innovationen bewirken nicht nur eine grundlegende Veränderung, sie benötigen sie auch: ob in der Wissensbasis, dem Geschäftsmodell, der Organisation, der Regulierung oder der Akzeptanz. Um nur einige Faktoren zu nennen.

„Neue Ideen sind wichtig – ohne Frage. Aber man muss darauf achten, dass es einen ganz klaren Entscheidungsprozess gibt, welche Ideen für das Unternehmen relevant sind und dann als Projekt weiterverfolgt werden,“ betont Holdhof. Um sich selbst einmal auf den Prüfstand zu stellen, können Unternehmen mit dem M4KK ein Innovationsfähigkeit Assessment durchführen. Hier werden Mitarbeiter*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen und Hierarchien des Unternehmens in eine Online-Befragung eingebunden. Der daraus resultierende Report ist Grundlage für weitere Gespräche oder einen Workshop, in dem ganz konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

„Mit den Angeboten des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kiel haben wir ein kompetentes und vor allem kostenloses Angebot, dass die Unternehmen im Rahmen ihrer Digitalisierungsvorhaben ansprechen können,“ freut sich Blöcker.